Römische
Geschichte
von 133 v. Chr.
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Kaiser Mark Aurel (180 n. Chr.)
Heike Blust
vor dem Jahre 133 v. Chr.:
- Latinerkrieg (340 - 338 v. Chr.):
Auflösung des latinischen Städtebundes
- Samnitenkriege (328 - 304 v. Chr.)
- Keltenkrieg (285 - 283 v. Chr.
Durch diese Kriege und die Einnahme Tarents im Jahre 272 v.
Chr., den Anschluss von Rhegion (heute: Reggio di Calabria) im Jahre 270 v.
Chr. und die Unterwerfung der Messapier im Jahre 260 v. Chr. vollendeten die
Römer ihre Herrschaft in Süditalien. Rechtlich verschiedene Bindungen der unterworfenen
oder übergetretenen Völker und Städte durch Verträge, die Anlage von Kolonien
und die Gründung von Munizipien (= städtische Siedlungen mit innerer Selbstverwaltung)
sicherte Rom seine Herrschaft über Italien.
außeritalienische Auseinandersetzungen:
- 1. Punischer Krieg (264 - 241 v. Chr.):
- Rom gewinnt ganz Sizilien (228/227 v. Chr. Provinz)
mit Ausnahme des verbündeten Königreiches Syrakus
- 237 v. Chr.: Sardinien und Korsika werden römische Provinz
- 2. Punischer Krieg (218 - 201 v. Chr.):
- Hannibal zieht über die Alpen nach Italien und erschüttert
die römische Machtstellung
- wird nach der Eroberung Spaniens durch Rom (206 v. Chr.)
in Afrika durch Publius Cornelius Scipio Africanus den Älteren 202 v.
Chr. vernichtend geschlagen
- 2.Makedonischer Krieg (200 - 197 v. Chr.):
- Rom besiegt Philipp den 5. von Makedonien und lässt
daraufhin all Griechen für frei erklären
- 3.Makedonischer Krieg (172/171 - 168 v. Chr.):
- der Sieg Roms endet mit der Zerschlagung Makedoniens
in vier Republiken
Das Römische Reich (Imperium Romanum) umfasst nun den gesamten
Mittelmeerraum mit Ausnahme des Reiches von Pergamon.
das Jahr 133 v. Chr.:
Die Römer erben von König Attalos das Reich
von Pergamon in Kleinasien.
Die rapide Ausweitung des römischen Herrschaftsgebiets
hat schwere ökonomische und soziale Strukturkrisen zur Folge:
- Dezimierung und Besitzverlust des mittleren Bauerntums
- wachsender Reichtum der Nobilität und des Ritterstandes
(Equites)
- Latifundienwirtschaft mit großem Sklavenbedarf (sehr
ausgedehnter, im Eigentum einer Person befindlicher Großgrundbesitz; kann
unter Leitung des Eigentümers oder eines Verwalters bewirtschaftet werden)
133 v. Chr.: Der Volkstribun Tiberius Sempronius Graccus
legt gegen den Willen der Senatsmehrheit ein Ackergesetz vor.
Graccus will den Zuzug der ehemaligen Bauern in die Städte
aufhalten und ihnen neuen Grundbesitz (Staatsland) zuweisen.
123/122 v. Chr.: Ackergesetz von Gaisus Sempronius Graccus
(Bruder des Tiberius)
Beide scheitern.
Aufstieg des nichtadeligen Gaius Marius, auf Grund des Versagens
der Nobilität im Jugurthinischen Krieg (111 - 105 v. Chr.), und im Krieg gegen
die Teutonen (113 - 101 v. Chr.)
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Gaius Marius
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Heeresreform des Gaius Marius
Neuerungen:
- Einführung einer 16-jährigen Dienstzeit
- Altersversorgung für Veteranen
- Anwerbung von Proletariern (Besitzlose)
- Bundesgenossen dienen mit den Römern zusammen (erzwingt
im Bundesgenossenkrieg 91 - 89 v. Chr. das römische Bürgerrecht für sich).
1. Mithridatische Krieg (89 - 84 v. Chr.):
- Krieg zwischen dem Königreich Pontos und Rom im Osten des
Reiches
- es geht um die Macht in Kleinasien
- Kämpfe weiten sich um Bürgerkrieg zwischen dem römischen
Feldherrn Lucius Cornelius Sulla und Gaius Marius aus
- Sulla kämpft im Osten des Reiches
- Marius führt zusammen mit Cinna in Rom eine Schreckensherrschaft
- zu Beginn des Krieges mehrere Siege des pontischen Königreichs
über Rom
- daraufhin ruft der pontische König Mithradates der 6. die
Bevölkerung Kleinasiens zum Aufstand gegen Rom auf und lässt 80.000 Römer
und Italiker an einem Tag ermorden ("Vesper von Ephesus")
- Mithradates der 6. macht sich die militärische und politische
Schwäche Roms, bedingt durch den Bürgerkrieg zwischen Sulla und Marius, zunutze
- nach dem Sieg über Mithradates dem 6. von Pontos im 1. Mithridatischen
Krieg und dem Ende des römische Schreckensregimes der Popularen unter Lucius
Cornelius Cinna (87 - 84 v. Chr.) stellte Sulla die Herrschaft der Optimaten
wieder her
Sulla: seit Dezember 82 Diktator;
Rücktritt 79 v. Chr.
- 3. Mithridatischer Krieg (74 - 63 v. Chr.): nach dessen
Ende werden die Provinzen Bithynien - Pontos und Syrien durch Gnaeus Pompeius,
der sich unter Sulla ausgezeichnet hat, eingerichtet
Gnaeus Pompeius
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Gnaeus Pompeius
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- ihm wird vom Senat ein Triumphzug in Rom, die höchste Ehre,
die einem römischen Feldherrn und Politiker zuteil werden kann, zugebilligt,
auf Grund seiner großen militärischen Erfolge für das römische Reich in Sizilien,
Afrika und Spanien
Sklavenaufstand unter Spartakus (73 - 71 v.Chr.):
- 73 v.Chr.:
- Ausbruch von etwa 70 Sklaven aus den Fechterschulen
in Capua
- unter der Führung des Spartakus können die Sklaven in
wenigen Monaten ein etwa 70.000 Mann starkes Heer aufstellen (Kelten,
Germanen, Thraker, flüchtige Sklaven und Proletarier)
- durch diese kommt es im ganzen Land zu Verwüstungen,
Niederschlägen mehrerer Legionen und zuletzt zur Bedrohung der Hauptstadt
- Crassus soll den aufstand niederschlagen
- 71 v.Chr.: Spartakus wird im Kampf getötet
- 65 und 63 v.Chr.: Versuche des Lucilius Sergius Catilina,
das Konsulat zu erlangen
- da Pompeius mit seinen Forderungen auf Anerkennung seiner
Maßnahmen und Versorgung seiner Veteranen auf Ablehnung stößt, verbindet er
sich mit Cäsar und Marcus Licinius Crassus im Jahre 60 v.Chr. zum so genannten
1. Triumvirat
Drei-Männer-Herrschaft im Römischen Reich:
- Gnaeus Pompeius
- Gaius Julius Cäsar
- Marcus Licinius Crassus
ein Bündnis, das gemeinsam die Politik der Republik beeinflussen
möchte
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Gnaeus Pompeius Magnus
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Gaius Julius Caesar
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Marcus Licinius Crassus
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- Pompeius kehrt nach dem 3. Mithridatischen Krieg (74 - 63
v.Chr.) nach Italien zurück, um in Rom vom Senat die verdiente Anerkennung
entgegenzunehmen; doch der Senat erkennt die von ihm getroffenen Regelungen
im Osten nicht an und lehnt es ab, die Versorgung seiner Veteranen zu billigen
- Cäsar kehrt im Sommer 60 v.Chr. aus Spanien zurück, um sich
um das Konsulat des Jahres 59 zu bewerben; sein Vorhaben stößt auf den erbitterten
Widerstand des Senats
- Pompeius und Cäsar verbünden sich und gewinnen für ihr Geheimbündnis
noch Crassus
- der Bund wird durch die Heirat Pompeius´ mit Julia, der
einzigen Tochter Cäsars, besiegelt
Forderungen des 1. Triumvirats:
- Versorgung der Veteranen des Pompeius
- Anerkennung der von ihm im Osten getroffenen Regelungen
- Cäsar verlangt für sich die Einrichtung eines militärischen
Kommandos für die Zeit nach seinem Konsulat
- Crassus verspricht sich eine Absicherung seiner wirtschaftlichen
Interessen
Gute Vorraussetzungen für die Durchsetzung dieser Ziele:
- Pompeius kann sich auf die große Gefolgschaft seiner Soldaten
stützen
- Cäsar besitzt mit seiner großen politischen und militärischen
Veranlagung die Basis für das Amt des Konsuls
- Crassus hat die nötigen Geldmittel
Das 1. Triumvirat bringt Cäsar das Konsulat für das Jahr 59
v.Chr..
- in den Jahren 58 - 51 v.Chr. erobert Cäsar Gallien bis zur
Rheingrenze

- nach der Auflösung des Triumvirats nähert sich Pompeius
dem Senat, um sich gegen Cäsar behaupten zu können
- Cäsar eröffnet 49 v.Chr. durch den Übergang über den Rubikon
(antiker Grenzfluss zwischen dem eigentlichen Italien und Gallia Cisalpina
in der südlichen Romagna) den 2. Bürgerkrieg
- die Feindschaft zwischen Cäsar und dem Senat stammt aus
dem Jahre 59 v.Chr., als Cäsar Konsul gewesen ist:
- Cäsar war nicht bereit, sich geltenden Gesetzen unterzuordnen
- der 2. Bürgerkrieg endet mit den Niederlagen der Pompeianer
48 v.Chr. Pharsalos, 46 bei Thapsus und 45 bei Munda (heute: Montilla)
- Cäsar ist somit als Diktator und Konsul alleiniger Herrscher
im römischen Imperium
- wegen seiner monarchistischen Machtstellung wird er am 15.03.44
v.Chr. ermordet
- sein Großneffe und Adoptivsohn Gaius Octavius wird Haupterbe
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Gaius Iulius Caesar
Octavius
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- dieser nimmt den Namen Gaius Julius Cäsar Octavius an
- Octavius verbindet sich mit dem Konsul Marcus Antonius im
Jahre 43 v.Chr. und ebenso mit dem Cäsarianer Marcus Aemilius Lepidus zum
2. Trimvirat
- die Triumvirn teilen das Reich unter sich auf
- 42 v.Chr. werden die Cäsarmörder bei Phillipi geschlagen
- Octavian besiegt im Jahre 36 v.Chr. Pompeius und zwingt
Lepidus zur Abdankung
- wegen der Beziehung Antonius´ zur ägyptischen Königin Kleopatra
der 7. kommt es 32 v.Chr. zum Krieg mit Octavian, der ihn durch die Schlacht
von Aktium (31 v.Chr.) und die Einnahme Alexandrias (30 v.Chr.) für sich entscheidet
somit ist Octavian römischer Alleinherrscher
- er verkündet die Wiederherstellung der Republik
- dafür verleiht ihm der Senat 27 v.Chr. den Ehrennamen Augustus,
er ist Prinzipat
- Rom entwickelt sich unter ihm zur größten Finanz- und Handelsmetropole
des Mittelmeerraums
- Augustus garantiert den Pax Augusta (ein garantierter Friede);
dies führt zur Konsolidierung (Sicherung, Festigung) des Reiches, zum Aufblühen
von Kunst und Literatur
- Nachfolger des Augustus im julisch-claudischen Haus (14
- 68 n.Chr.):
- Tiberius
- Gaius (genannt Caligula) (wird ermordet)
- Claudius (wird von seiner Frau ermordet)
- Nero
- Diese setzen die defensive Friedenspolitik außer in
Germanien (14 - 16 n.Chr.) und Britannien (43 - 47 n.Chr.) fort.
- Caligula: strebt als erster Kaiser nach Vergöttlichung
- Claudius: eröffnet Nichtitalienern den Zutritt zum
Senat und organisiert den Ausbau der Hofämter durch Freigelassene
Der Einfluss des Senats wird immer mehr zurückgedrängt, wobei
die Stellung des Kaisers gehoben wird.
64 n.Chr.: der Brand von Rom:
- in der Nacht zum 18. Juli des Jahres 64 bricht in Rom im
Circus Maximus ein Feuer aus, das sich rasch über ganz Rom ausbreitet
- Rom steht drei Tage lang in Flammen
- Nero plant den Wiederaufbau der Stadt
- Nero wird daraufhin als Brandstifter bezeichnet
- dieser wiederum bezichtigt die Christen der Brandstiftung
- viele Christen werden umgebracht -> 1. bekannte Christenverfolgung
in Rom
- um seinen Aufbau zu finanzieren, bezichtigt er reiche Senatoren,
seine Ermordung zu planen, lässt sie dann hinrichten und setzt sich in den
Besitz ihres Vermögens
- am 09.06.68 begeht Nero Selbstmord
- nach Ende der julisch-claudischen Dynastie kommt es im Jahr
68 im Römischen Reich zu heftigen Machtkämpfen um die Herrschaftsnachfolge
in Rom
- Vespasian, der Begründer der flavischen Dynastie,
geht als Sieger hervor
- Vespasian lässt den jüdischen Aufstand (66 - 70 n.Chr.)
niederwerfen
- Domitian sichert die Rhein- und Donaugrenze unter
anderem durch Errichtung der Provinz Ober- und Untergermanien (um 90 n.Chr.)
und den Baubeginn des obergermanischen und rätischen Limes (etwa 83 n.Chr.)
- nach Domitians Ermordung bestimmt der Senat Nerva
zum Princeps
- dieser führt bei der Nachfolgeregelung das Adoptionsprinzip
(Adoptivkaiser) ein
- in den Jahren 106 - 117 n.Chr. ist Trajan an der
Macht
- in dieser Zeit erreicht das Reich seine größte Ausdehnung
durch Errichtung der Provinzen Dakien, Arabien, Mesopotamien, Armenien und
Assyrien (Hadrian gibt diese außer Dakien und Arabien wieder auf)
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Kaiser Marcus Ulpius
Traianus
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- unter Kaiser Hadrian geht die römische Kunst neue Wege
- die Blütezeit des Reiches ist unter der Herrschaft von Antoninus
Pius
- er sichert das Reich nach außen ab durch den Ausbau
neuer Grenzsysteme
- er schafft im Inneren eine funktionierende Verwaltung
- er lässt auch dem durch ein Erdbeben in Not geratenem
Ephesus Hilfe zukommen
- nach dem Tod von Antonius Pius im Jahre 161 n.Chr. tritt
dessen Adoptivsohn Mark Aurel die Herrschaft an
- er erhebt seinen Adoptivbruder Lucius Verus zum Mitkaiser
- Mark Aurel sichert in den Markomannenkriegen (166 - 175;
177/178 - 180 n.Chr.) die Reichsgrenzen
- er stirbt schließlich im Jahre 180 n.Chr. an der Pest
Juni/Juli 2002
Heike Blust