Der Islam und das Osmanische Reich

von der Entstehung des Islams
bis zur Gründung und dem Untergang des Osmanischen Reiches

 

Die Gesellschaftlichen Verhältnisse zur Zeit von Mohammeds Geburt:

Das Heimatland von Mohammed war zur Zeit seiner Geburt von vielen Stämmen besiedelt, bei denen noch die Blutrache regierte. Auch mit der Moral nahmen es die Leute nicht so genau. Wer viel Geld besaß, hatte das Sagen und konnte mitbestimmen. Doch diejenigen, die etwas zu sagen hatten, nutzten diesen Vorteil nicht etwa sinnvoll, sondern verbrachten die meiste Zeit damit, Alkohol zu trinken und Spaß zu haben, z.B. in Form von Glücksspielen. Auch hatten diese Leute überhaupt keine Achtung vor dem Gesetz und missachteten sämtliche Gesetze, die den Frauen irgendwelche Rechte zugestanden. Es kam auch oft vor, dass Mädchen gleich nach der Geburt lebendig begraben wurden. Einzig der Mann zählte, und die Frau war ein manchmal ganz nützliches Übel. "Mord, Betrug und Ehebruch galten eher als Tugend denn als Verbrechen".

Die Araber betrieben einen guten Handel, ihre Verbindungen reichten bis nach Indien. Sehr geschätzte Leute waren die Dichter, die soviel Achtung genossen, wie in anderen Ländern der nationale Führer. Die Araber waren bekannt für ihre Gastfreundschaft. Doch die Freundlichkeit und die Höflichkeit schlugen sehr oft und plötzlich auch in Feindschaft um, die dann manchmal im Krieg endete. Diese Kriege waren oft sehr grausam, z.B. wurde "die Verstümmelung von Toten den Siegern zur Ehre" gereicht.

 

Informationen zu Mohammeds Leben

Hier war bis vor kurzem ein

Kupferstich von

Mohammed

zu sehen, wie ihn sich ein Künstler aus dem 17. Jhdt. in Paris vorstellte.

In Büchern europäischer Bibliotheken gibt es unzählige Mohammedabbildungen.
In Europa ist es nun mal üblich, dass Künstler ihre Vorstellungen z.B. von Gott(vater), dem Gottessohn Jesus, dem Hl. Geist, Maria, den Heiligen oder Religionsstiftern wie Buddha, Konfuzius oder Mohammed bildlich umsetzen.
Das gehört zur - heute in Deutschland grundgesetzlich geschützten - Freiheit der Kunst.

Artikel 5 Grundgesetz:
"(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.
Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung."

Doch auch in muslimischen Büchern ist das Gesicht Mohammeds bisweilen abgebildet.


So zeigt z.B - neben vielen anderen - ein türkisches Manuskript (für den Sultan Shak-Rhokh) aus dem 15. Jhdt. "Das Buch der Himmelfahrt Mohammeds und das Gedächtnisbuch der Heiligen" den Propheten.


Nach häufigen Gesprächen mit muslimischen Freunden, auf ihre Bitten hin und als
Zeichen interkonfessioneller Toleranz wurde das Bild einstweilen entfernt.

Mohammed wurde um 570 n. Chr. in Mekka in Arabien geboren. Sein Stamm war der Stamm Quarish, vom Clan der Hashim. Schon im Alter von sechs Jahren wurde er Vollwaise und lebte seit dieser Zeit bei seinem Großvater Abd al-Muttalib. Nach dessen Tod zwei Jahre später nahm sein Onkel Abu Talib Mohammed bei sich auf. Abu Talib war Clanoberhaupt. Er ermöglichte Mohammed eine Ausbildung, und mit zwölf Jahren erlernte Mohammed den Beruf des Kaufmanns. Als Mohammed 25 Jahre alt war, heiratete er eine reiche Kaufmannswitwe mit Namen Khadija, deren früherer Geschäftsführer er war. Mohammed und seine Frau bekamen viele Kinder, doch starben alle seine Söhne, bevor sie eigene Familien gründen konnten, und so stammen alle Nachkommen Mohammeds von seiner Tochter Fatima ab. Nachdem seine erste Frau gestorben war, heiratete Mohammed vier Frauen, dies war zu jener Zeit allerdings keine Seltenheit. Mohammed war ein angesehener und erfolgreicher Kaufmann, der zu Anfang noch viele Handelsreisen unternahm, aber mit der Zeit immer mehr die Einsamkeit suchte. Das Gebet und die Meditation nahmen den Platz im Leben Mohammeds ein, den zuvor der Handel innegehabt hatte.

 

Die Berufung zum Propheten

Als Mohammed 40 Jahre alt war, erschien ihm eines nachts in der Einsamkeit auf dem Berg Hira der Erzengel Gabriel. Noch mehrere Male erschien ihm der Engel Gabriel. Zunächst erzählte Mohammed nur seiner Familie und seinen engsten Freunden von dem, was er erlebt hatte. Es bildete sich eine kleine Gruppe um Mohammed, die glaubte, was ihm widerfahren war. Die Gruppe lernte das, was Mohammed von dem Engel Gabriel verkündet wurde, und sie schrieben es auch auf. Auf diese Weise entstand der Koran. Da Mohammed immer neue Offenbarungen erhielt, verstand er, dass sein Auftrag viel größer war und er noch mehr Leuten von seinen Offenbarungen erzählen musste. Drei Jahre später verkündete er seine Offenbarungen öffentlich, doch es gab viele Leute, die ihn als Warner und Mahner ablehnten. Zum einen herrschte gerade zu dieser Zeit Hochkonjunktur im Karawanenhandel, und die Händler wollten weder etwas von sozialer Solidarität noch von Umkehr oder Gerechtigkeit hören, sondern sie waren nur an ihrem eigenen Wohl interessiert, zum anderen wollten die Leute Mohammeds Aufforderung zur Unterwerfung unter den einen und einzigen Gott nicht folgen. Es bestand nämlich der Götterkult und da passte ein einziger Gott nicht hinein. Außerdem sahen einige Leute den Wallfahrtsbetrieb in Gefahr.

Selbst in Mohammeds eigenen Stamm kam es zu Unstimmigkeiten und der Stamm drohte zu zerbrechen. Trotz dieser Schwierigkeiten bildete sich eine muslimische Gemeinde, in der nicht der soziale Status, sondern allein der Glaube, das Gebet, die Frömmigkeit und der Ethos der Gerechtigkeit zählten. Natürlich war diese Gruppe vielen ein Dorn im Auge und nach dem Tod von Mohammeds Frau und dem Tod seines Onkels, der immer eine Beschützerfunktion innegehabt hatte, musste Mohammed aus Mekka auswandern, denn es war dort zu gefährlich für ihn geworden.

 

Auszug von Mekka nach Medina

Im Jahre 622 n.Chr. (später das Jahr eins der neuen Zeitrechnung) wanderte Mohammed von Mekka nach Medina aus. Da es in Medina mehrer Stämme und Sippen gab, unter denen ein großer Streit herrschte, brauchten sie jemanden, der die Rolle eines Schiedsrichters übernahm und für Frieden und Ruhe sorgte. Mohammed war genau der richtige Mann für die Bewohner von Medina, denn schon zuvor hatten sich viele Leute seinen Rat geholt.

Viele seiner Anhänger folgten Mohammed nach Medina und verließen aus diesem Grund ihre Stämme. Für sie stand der Glaube an erster Stelle, noch vor der Familie. Mohammed gründete in Medina die erste muslimische Gemeinde, Umma genannt. Es gab nun keine Trennung mehr zwischen Staat und Religion. Allerdings war Mohammed für die Juden kein Prophet und sie lehnten ihn ab. Über dieses Verhalten war Mohammed sehr enttäuscht und sein Judenbild wandte sich ins Negative. Zwei der in Medina ansässigen Stämme wurden vertrieben, der dritte Stamm fiel einem Massaker zum Opfer.
Auch gegen seinen Heimatstamm führte Mohammed einen Krieg, der sechs Jahre dauerte und den er letztlich für sich entscheiden konnte. Im Jahre 630 konnte er als Gewinner in Mekka einziehen, er kehrte dann jedoch wieder nach Medina zurück und ließ dort die erste Moschee erbauen. Diese Moschee war das ursprüngliche Modell aller weiteren Moscheen.

 

Der Tod Mohammeds und die Zeit danach

Im Jahre 632 n.Chr. starb Mohammed und da er seine Nachfolge nicht geregelt hatte, gab es einen Vertreter, der von nun an die Rechtsleitung übernahm. Da die Offenbarungen nur von Mohammed empfangen werden konnten, gab es keine neuen göttlichen Offenbarungen mehr. Mohammed hatte die Funktion als Sprachrohr Gottes innegehabt, nach seinem Tod gab es kein Sprachrohr Gottes mehr, höchstens noch einen Gesprächspartner Gottes. Statt der charismatischen Führerpersönlichkeit gab es das Kalifat, das Amt übernahm die Stelle des Charismas, die Tradition trat an die Stelle der Prophetie. Das Kalifat wurde erschaffen, da es dieses Amt zuvor noch nicht gegeben hatte, standen nirgends Regeln und Aufgaben. Der Kalif nahm also die politische Nachfolge Mohammeds an, der Koran übernahm die religiöse Nachfolge von Mohammed.

 

Das Kalifat

Zwei bedeutende Ereignisse des 7. Jahrhunderts sind einmal die Entstehung eines Staatswesens der Araber, wo zuvor noch kein Staat war, das andere ist die Konkurrenz der zwei bestehenden Weltreiche, das oströmische Reich steht dem Perserreich des sassanidischen Großkönigs gegenüber. Das arabische Reich wurde zu einer Voraussetzung für die Verbreitung des Islams, allerdings liegen die Wurzeln der Staatsbildung vor Mohammeds Zeit.
Der erste Kalif Abu Bakr (632-634) -direkter Nachfolger Mohammeds- verhinderte, dass sich mehrere Stämme unter der Herrschaft eigener Propheten von Medina unabhängig machten. Eine militärische Ausdehnung erfolgte unter dem zweiten Kalifen Umar (634-644). Sein Nachfolger, der Dritte Kalif Utman, der von 644-656 herrschte, wurde ermordet. Diese Ermordung war ein Zeichen für die anwachsende Spannung innerhalb der sich ausbreitenden Gemeinde. Nach Utmans Tod übernahm Ali, der Vetter des Propheten, die Herrschaft als Vierter Kalif (656-661). Er konnte allerdings nur noch einen Teil der Muslime hinter sich versammeln. Durch einen Gegenkalifen in Damaskus brach der erste Bürgerkrieg aus, der als eine "von Gott gesandte Prüfung" angesehen wurde. Der Fünfte Kalif, Mu awiya aus der Familie der Umayya (Herrschaft 661-680), war lange Zeit ein Feind des Propheten, bekehrte sich dann aber nach der Einnahme Mekkas zum Islam. Ab dem Fünften Kalifen wurde das Kalifenamt erblich und Damaskus die Hauptstadt des arabischen Reiches. Bald jedoch regten sich die ersten Wiederstände gegen den Umayya Clan, und die Anhänger der Familie des Propheten, die Schiiten, bildeten eine religiöse Opposition gegen die Umayyaden. Während des zweiten Bürgerkrieges wurde die umayyaden Herrschaft gestürzt; in der Mitte des 8. Jahrhunderts beendete ein Umsturz die Umayyadenherrschaft, was zum Untergang des arabischen Reiches führte. Im Jahre 750 gab es einen Umsturz, bei dem sich die Führungsspitze änderte. Die neue Führung bildeten die Abbasiden, eine mit Mohammed eng verwandte Familie. Unter den Abbasiden verliert das islamische Reich seinen arabischen Charakter. Zur neuen Kalifenresidenz wurde die "Stadt des Heils" (Madinat as-Salem) bestimmt. 1258 endete das Kalifat von Bagdad mit der mongolischen Invasion, der letzte Abbasiden Kalif fällt dieser Invasion zum Opfer. Jedoch hatte der Kalif schon davor immer mehr an Macht verloren und der Kalifentitel war nicht mehr viel wert.

 

Die erste Eroberungswelle

Das Gebiet, das von der islamischen Umma in Medina kontrolliert wurde, dehnte sich schnell über das Gebiet des Arabischen Halbmonds aus. Innerhalb von wenigen Jahren eroberten die Muslime den gesamten Fruchtbaren Halbmond. Auf der einen Seite das römisch-byzantinische Palästina/Syrien (Schlacht am Fluss Yarmuk 636) und auf der anderen Seite das zum Perserreich gehörende Mesopotamien. Im Osten wurde das Iranische Hochland besetzt (641 oder 642) und im Westen wurde Ägypten (639-642) eingenommen. Im Jahre 670 wurde die arabische Lagerstadt Kairuan im heutigen Tunesien gegründet. Im Jahre 711 wurde das Königreich der Westgoten auf der Iberischen Halbinsel unterworfen. Ein Vorstoß ins Frankenreich 732, mit den Plan die Abtei Sankt Martin in Tours zu plündern, wurde von Karl Martell zurückgeschlagen. Um die gleiche Zeit drang die arabische Expansion bis nach Zentralasien vor und erreichte das Mündungsgebiet des Indus im heutigen Pakistan. Es gab zwei längere Belagerungen der byzantinische Hauptstadt Konstantinopel (674-678 und 715-718), die allerdings keinen Erfolg hatten. 751 wurde Taschkent von den Arabern erobert, wo sie auf Chinesische Vorposten trafen. Dies bedeutete das vorläufige Ende für die arabischen Expansionen.

 

Das Sultanat und weitere Eroberungen

Seit dem 8. Jahrhundert gab es keine nennenswerte Eroberungen mehr auf Seiten der Araber. Erst im Jahr 1071 wurde der byzantinische Kaiser Romanos IV. Diogenes bei Mantzikert (nördlich des Van-Sees) auch Kleinasien (Anatolien) von dem Sultan der Groß-Seldschuken und seinen Leuten erobert und damit in den Machtbereich des Islams gebracht. Die Türken waren mit ihrem Anführer Togril Bek aus der Familie der Seldschuken im Jahr 1055 nach Bagdad eingefallen. Zuvor kamen sie aus Zentralasien. Mit der Forderung an den amtierenden Kalifen, ihm die Führung aller Staatsgeschäfte zu übertragen und ihn als Sultan des Ostens und Westens anzuerkennen, wurde Togril Bek zum ersten Sultan ernannt. Auf diese Weise beginnt das Sultanat der Groß-Seldschuken.

 

Das osmanische Reich

Wer waren die Osmanen?
Die Osmanen waren Nachfahren von Turkvölkern aus Zentralasien. Ebenso wie die Seldschuken hatten die Osmanen den islamischen Glauben angenommen.
Das Osmanische Reich soll von dem gleichnamigen Osman I. gegründet worden sein. Die Osmanen gehörten zum Oghusenstamm und zogen am Anfang des 13. Jahrhunderts als Nomaden nach Südwesten. Die Wiege des Osmanischen Reiches liegt im Nordwesten, wo Osman I. ein turkmenischer Stammesführer war. Osman war von 1300-1326 Sultan. Angeblich hatten Seldschuken Osmans Vater, der ursprünglich aus dem Osten kam, auf günstige Sommer- und Winterweiden nahe der Grenze zu Byzanz hingewiesen, was diesen veranlasst dorthin auszuwandern. Im Jahre 1301 besiegte Osman I. eine byzantinische Armee in der Nähe von Koyunhisar. Bei seinem Tod hinterließ Osman I. ein Fürstentum, das eines unter vielen Herrschaften Anatoliens war. Diese Fürstentümer traten die Nachfolge des Seldschukenreichs an.
Osmans Sohn Orhan, der gleichzeitig sein Nachfolger war, eroberte um 1326 die Festung Bursa, die als eine der wichtigsten Festungen der Byzantiner galt. Orhans Sohn Süleiman eroberte 1352 die Festung Tzympe am europäischen Ufer der Dardanellen. Im Jahre 1366 oder 1369 nahm der dritte Osmanensultan Murad I. die Stadt Adrianopel ein. Sie wurde nun unter dem Namen Edirne Sultansresidenz. Diese frühen osmanischen Eroberungen hatten viel Erfolg, so dass sich Ende des 14. Jahrhunderts eine balkanisch-anatolische Großmacht bildete.

Im Gebiet des östlichen Mittelmeers gab es nur noch einen Gegner der Osmanen, die Mamelucken, die in Ägypten und in Syrien herrschten. Außer der Hauptstadt Konstantinopel und dem thrakisches Vorland war von dem einst so großer Byzantinischen Reich nichts mehr übrig. Im Balkanraum standen die Osmanen einigen serbischen und bulgarischen Fürstentümer gegenüber. Murad I. fand auf dem Schlachtfeld nach einer siegreichen Schlacht gegen den serbischen Fürsten Lazar I. durch ein Attentat 1389 den Tod. Danach nahm sein Sohn Bajasid I. den Thron ein. Erst im Jahr 1402 wurde der Siegeszug der Osmanen mit der Schlacht von Ankara beendet. Bajasids Truppen wurden bei der Schlacht von Ankara von Timur geschlagen und der Sultan wurde gefangen genommen. Timur wollte die zu stark gewordenen Osmanen schwächen. Teile des Osmanischen Reiches, die erst erobert worden waren, wurden wieder von den Feinden der Osmanen zurückerobert.
Etwa um 1417 erlangte Mehmed I. die Alleinherrschaft, dazwischen gab es viele Auseinandersetzungen unter den Söhnen Bajasids. Allerdings gelang es Mehmed nicht, das Reich wieder in seiner alten Größe (wie zur Zeit Bajasids) herzustellen. Auch Mehmeds Sohn Murad II. bemühte sich, dem Reich wieder zu seiner alten Größe zu verhelfen. Dazu startete er eine Wiedereingliederung der abtrünnigen Fürstentümer in Anatolien. Zur selben Zeit eroberte er neue Gebiete in Europa. Aber auch Murad II. scheiterte an dem Versuch Konstantinopel einzunehmen. Erst im Jahre 1453 gelang es dem Sultan Mohammed die Stadt Konstantinopel in einer mehrere Tage andauernden Schlacht zu erobern. Unter islamischer Herrschaft erlangte Konstantinopel neuen Glanz.
Den Höhepunkt ihrer Macht erlangte das Osmanische Reich unter Süleiman dem Prächtigen (1520-1566). Er nahm nicht nur Rhodos ein und schlug die Ungarn 1526, sondern durch ihn wurden die Osmanen auch eine bedeutende Seemacht. Die Belagerung Wiens im Jahre 1429 war allerdings vergeblich.
1571 mussten die Osmanen nochmals eine große Niederlage vor der griechischen Küste bei Lepanto einstecken, womit die Expansionspolitik für ein Jahrhundert unterbrochen wurde. Doch im Jahre 1669 konnten die Osmanen wieder einen Sieg mit der Einnahme von Kreta verbuchen, einige Jahre später drangen sie in die Ukraine vor und belagerten im Jahre 1683 erneut Wien.

 

Der Untergang des Osmanischen Reichs

Die Osmanen kämpften mit vielen Anstrengungen, um ihren Besitz in Europa halten zu können, bis ins 19. Jahrhundert herrschte zwischen den Türken und den europäischen Mächten Krieg. Schließlich wurden die Osmanen von den Habsburgern bis hinter die Donau zurückgedrängt. Damit nicht genug, wurden die Osmanen von den Russen vom Kaukasus und vom Balkan vertrieben.
Auch im Inneren zerfiel das Reich immer mehr, die Sultane enthielten sich der Regierungsgeschäfte und ließen die Tagespolitik von den militärischen Elitetruppen ausführen.
In den Balkankriegen von 1912-1913 verlor das Osmanische Reich fast alle seiner übrigen europäischen Gebiete und nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Auflösung des Osmanischen Reiches beschlossen.

 

Die Nachwirkungen bis heute

Die christlichen Balkanvölker wurden von der Türkenherrschaft zum Teil stark beeinflusst, dies ist zum Beispiel an den Bauwerken zu sehen, es gibt viele Moscheen. Auch einige Morgenländliche Lebensweisen gerade Ess- oder Trinkgewohnheiten wurde übernommen. Ebenso im Denken und Handeln wurden einige Dinge übernommen. Während im christlich-abendländisch geprägten Europa in Büchern vieler Bibliotheken Abbildungen von Mohammed zu finden sind, die der Phantasie der jeweiligen Künstler entspringen, sind im islamischen Kulturkreis künstlerische Abbildungen vom Propheten nicht üblich.

 

Quellen:


Prudentia Quaedam
16. August 2016

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