Römische Kaiser bis Konstantin

Augustus (Octavian) 27 a. - 14 p. Chr.

Augustus
(Gaius Julius Caesar Octavianus)

Julisch- Claudische Kaiser

Tiberius Claudius Nero
Caligula (Gaius Caesar Germanicus)
Claudius (Tiberius Claudius Drusus Nero Germanicus)
Nero (Nero Claudius Caesar Germanicus)
Galba (Servius Sulpicius Galba)
Otho (Marcus Salvius Otho)
Vitellius (Aulus Vitellius)

Flavische Kaiser

Vespasian (Titus Flavius Vespasianus)
Titus (Titus Flavius Vespasianus)
Domitian (Titus Flavius Domitian)

Adoptivkaiser

Nerva (Marcus Cocceius Nerva)
Traian (Marcus Ulpius Traianus)
Hadrian (Publius Aelius Hadrianus)
Antoninus Pius (Titus Aurelius Antoninus)
Marc Aurel (Marcus Annius Verus oder Marcus Aurelius Antoninus)
Commodus (Lucius Aurelius Commodus)
Pertinax (Publius Helvius Pertinax)
Julian (Marcus Didius Julianus)

Soldatenkaiser

Lucius Septimius Severus
Caracalla (Marcus Aurelius Severus Antoninus Bassianus)
Marcus Opellius Macrinus
Elagabal (Marcus Varius Avitus Bassianus Aurelius Antoninus Heliogabalus)
Marcus Aurelius Alexander Severus
Aurelian (Lucius Domitius Aurelianus)

Tetrarchie

Diocletian (Gaius Valerius Aurelius Diocletianus Jovius)

Kaiser Konstantin d.Gr. 306-337

Constantin
(Gaius Flavius Valerius Constantinus Chlorus)

Augustus, 27 v. Chr.-14 n. Chr.

Augustus war der Adoptivsohn, Nachfolger und Erbe Caesars. Nach Caesars Ermordung regierte er Rom zehn Jahre im Triumvirat zusammen mit Marcus Antonius und Marcus Aemilius Lepidus. Danach hatte er für weitere sieben Jahre das Amt des Konsuls inne, bis er 27 v. Chr. vom Senat als Octavianus Imperator Caesar Divi filius Augustus zum princeps civium ernannt wurde.
Augustus führte die Teilung der Verantwortung für die Provinzen zwischen Senat und Kaiser ein. Er ließ die Provinzen sich selbst verwalten, unter der obersten Aufsicht Roms.
Er führte ein etwa 170000 Mann starkes stehendes Heer ein, das zusammen mit den Hilfstruppen aus den Provinzen rund 300000 Mann zählte.
Er stellte etwa 13000 Mann für die Sicherheit Roms ein und reorganisierte die Flotte und die Staatsfinanzen.
23 v.Chr. legte Augustus sein Konsulat nieder. Dafür erhielt er den militärischen Oberbefehl und die Führung der Außenpolitik, die Rechte eines Konsuls und die Vollmachten eines Tribuns. Er schränkte die Macht des Senats stark ein.
Augustus schuf im Römischen Reich Frieden und Wohlstand, und zu Augustus` Tod umfaßte es 8650000 Quadratkilometer. Auch kulturell, literarisch und architektonisch erlebte Rom damals eine Blütezeit.
Am 19. August starb der erste römische Kaiser im Alter von 76 Jahren in Nola. Er bestimmte Tiberius zu seinem Nachfolger.

Tiberius, 14-37 n. Chr.

Tiberius galt als tüchtiger Heerführer, war aber wegen seiner Verständnislosigkeit für das Volk Wenig beliebt. Er hielt nichts von den Spielen und war sehr sparsam. Er vergrößerte die Staatskasse im Laufe seiner Amtszeit von 100 auf 2700 Millionen.
29 v. Chr. schlug Tiberius Caligula als seinen Nachfolger vor. 37 starb er unerwartet bei einem Aufenthalt in Misenum. Obwohl er heute als einer der besten Herrscher Roms gilt, war das Volk froh über seinen Tod.

Caligula ("Stiefelchen"), 37-41 n. Chr.

Gaius Caesar Germanicus war der letzte Sohn des Germanicus und der Agrippina Vipsania, also ein Nachkomme von Augustus und Antonius. Nach anfänglicher Begeisterung über seine Großzügigkeit erkannte das Volk bald seine unmoralischen Ausschweifungen. Er herrschte unwillkürlich und ohne Achtung vor den Gesetzen, war verschwenderisch und demütigte den Senat. Sein Verhalten wurde schließlich nicht mehr gebilligt und er wurde mitsamt Frau und Tochter von einem Tribun der Garde umgebracht. ODERINT DUM METUANT!

Claudius, 41-54 n. Chr.

Er war der Enkel des Augustus, Sohn des Drusus und Onkel des Caligula. Er verliehe Provinzialen, Griechen, Galliern und Spaniern das Bürgerrecht, stärkte die Stellung des Senates und machte einige von Caligulas Fehlern wieder gut. Er galt als gelehrsam, verständig, charakterstark. Er sorgte gegen die Überschwemmungen des Tiber vor und ließ Aquaedukte bauen. Er befriedete Westalgier und Tanger, machte Gloucester und Thrakien zu römischen Provinzen und gründete 46 Köln. 54 wurde Claudius von seiner Frau Agrippina (der Jüngeren) vergiftet. Sein Nachfolger wurde sein Adoptivsohn Nero.

Nero, 54-68 n. Chr.

Ganz am Anfang seiner Regierungszeit ließ Nero den eigentlichen Erben Claudius umbringen, vier Jahre später dann seine Mutter.
Zuerst galt er als milder Herrscher, der sich um sein Volk, die Senatoren und Provinzen kümmerte. Er war kunstbegeistert, gründete die ludi iuvenales und die neronia, baute ein Amphitheater und Thermen. Er hatte aber auch eine andere Seite: er war genußsüchtig, hatte einen unmoralischen und verschwenderischen Lebenswandel, der dem Senat mißfiel. Als Nero die vom Senat geplante Verschwörung entdeckte, wurde er zu einem Tyrannen. Er plünderte Tempel und konfiszierte Vermögen und ließ sich als Gott verehren.
Als 64 Rom neun Tage lang brannte, beschuldigte Nero, um den Verdacht von sich zu lenken, die Christen Roms und warf sie den Tieren und dem Feuer zum Opfer.
Er ließ sich eine riesige kunstvolle Palastanlage bauen, die domus aurea, die nie vollendet wurde. Aus Angst vor Verschwörungen ließ Nero viele bedeutende Männer umbringen, darunter auch Seneca. Schließlich ließ sich Galba, der Statthalter Spaniens, in Rom zum Kaiser ausrufen und Nero zum Staatsfeind erklären. Nero beging Selbstmord, was von den Armen betrauert und von den Reichen gefeiert wurde.

Galba, 68; Otho, 69; Vitellius, 69 n. Chr.

Galba war 73 Jahre alt, galt als streng, geizig und verhaßt, machte Neros Schenkungen rückgängig und hatte keine Achtung vor dem Militär. Er wurde im Januar 69 auf Befehl Othos ermordet.
Otho bestach die Garde, um sich zum Kaiser ausrufen zu lassen. Seine Herrschaft endete nach 95 Tagen, als Vitellius in Germanien zum Kaiser ausgerufen wurde, woraufhin Otho sich umbrachte.
Vitellius wurde nach achtmonatiger Regierungszeit, die von äußerster Grausamkeit geprägt war, von Vespasian in einer Schlacht geschlagen und vom Volk erdrosselt.

Vespasian, 69-79 n. Chr.

Nachdem er in einem Teil Afrikas Aufstände der Juden niedergeschlagen hatte, wurde Vespasian 69 von Legione in Alexandrien und Caesarea zum Kaiser ausgerufen und nach Versöhnung vom Senat bestätigt. Er hob zwar die Steuern in den Provinzen, diesen ging es aber dennoch so gut wie nie zuvor.
Er ließ das Kolosseum bauen und veranstaltete Spiele. Er sorgte für Ordnung im Staatshaushalt und nahm die Provinzialen in die römischen Legionen auf. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Titus.

Titus, 79-81 n. Chr.

Titus war tüchtig und uneigennützig, konnte aber auch gewalttätig und grausam sein. Beim Ausbruch des Vesuvs 79 leitete er die Rettungsarbeiten. Als kurze Zeit später Rom brannte, begann er sofort mit dem Wiederaufbau. Nach seinem plötzlichen Tod baute man ihm zu Ehren den Titusbogen. Seine Nachfolge übernahm sein Bruder und Mitregent Domitian.

Domitian, 81-96 n. Chr.

Domitian baute Tempel, stellte die Agrippathermen und das Kolosseum wieder her, förderte Literatur und Kunst. Er verwaltete das Reich gut, war gerecht und ehrlich im Bezug auf die Provinzen. Er ließ den obergermanischen Limes bauen. Nach acht Jahren Herrschaft verfiel Domitian in die Grausamkeit. Er litt an Verfolgungswahn, ließ viele Adelige hinrichten und verbannte alle Philosophen aus Italien. Er ließ sich als Gott verehren und tötete viele, die den Kaiserkult ablehnten. Schließlich wurde er bei einer Palastrevolution umgebracht.

Nerva, 96-98 n. Chr.

Nerva wurde vom Senat zum neuen Kaiser ernannt. Er war milde und umsichtig und engagierte sich für die Armen. Er adoptierte Traian und bestimmte ihn zu seinem Nachfolger.

Traian, 98-117 n. Chr.

Er führte ein einfaches Leben, war ein guter Verwalter und Richter und konnte gut mit Finanzen umgehen. Er erstellt die Via Traiana und das Forum Traiani. Er eroberte Dakien, Arabien, Armenien und Mesopotamien. Unter Traians Herrschaft erreichte das Imperium im Jahr 113 seine größte Ausdehnung. Kurz vor seinem Tod in Selinus adoptierte er Hadrian.

Hadrian, 117-138 n. Chr.

Er reorganisierte das Militär, sorgte für Frieden und Gerechtigkeit, baute Wohlfahrts- einrichtungen, förderte Kunst und Literatur. Er konzentrierte sich gleichsam auf Rom und die Provinzen. In den Jahren 121-125 war er ständig im Reich unterwegs, um die Lebens- und Sicherheitsbedingungen zu verbessern, ebenso zwischen128 und131. In Rom ließ er Bauwerke wie das Pantheon und den Tempel der Venus und Roma erreichten.
Durch Hadrian wurde das Reich zum ersten mal eine Einheit und erlebte eine riesige wirtschaftliche Blüte.
Als Hadrian 135 schwer krank wurde, adoptierte er Antoninus. Er starb 138.

Antoninus Pius, 138-161 n. Chr.

Antoninus Pius war freigiebig, aber besonnen und gerecht. Seine Hauptbemühung galt der Verstärkung des Limes, der das Reich von Germanien trennte. Seine gesamte Regierungszeit gilt als sehr glücklich. Er starb 161. Sein Adoptivsohn Marcus Aurelius wurde sein Nachfolger.

Marc Aurel, 161-180 n. Chr.

Er stammte aus reichem Hause und hatte viele Lehrer gehabt, weshalb er als "Philosoph auf dem Thron" galt. Deshalb hielten ihn gegnerische Länder für unfähig, einen Krieg zu führen und griffen Teile des Reiches an. Einer seiner Oberbefehlshaber schleppte auf seiner Rückkehr die Pest ins Reich ein. Dies führte zu Seuchen und Hungersnöten.
Von immer mehr Feinden gefährdet, übernahm der Kaiser 167 selbst den Oberbefehl und eroberte seine Gebiete zurück. 176 kehrte er nach Rom zurück und widmete sich der Ordnung in Italien. Bei Marc Aurels zweitem Feldzug gegen die Makromannen erkrankte er und starb. Sein Sohn Commodus wurde sein Nachfolger.

Commodus, 180-192 n. Chr.

Er war ein genüßsüchtiger Kaiser, unter dem eine wahre Terrorherrschaft ausbrach. Es herrschte Denunziantentum und Korruption. Als diese Zustände nicht länger zu ertragen waren, wurde der Kaiser von seiner Geliebten vergiftet und einem Diener erwürgt.

Pertinax, 193 n. Chr.; Julian, 193 n. Chr.

Pertinax wurde vom Senat gewählt. Er betrieb eine Sparpolitik, um die von Commodus gelehrten Staatskassen wieder zu füllen. Dies mißfiel der Praetorianergarde, die ihn nach drei Monaten umbringen ließ.
Julianus erkaufte sich die Herrschaft bei der Garde. Daraufhin marschierte der Oberbefehlshaber Pannoniens, Septimus Severus, in Rom ein. Er hatte sich die Unterstützung des Militärs mit Bestechung gesichert. Ein Tribun brachte den Kaiser im Palast um.

Septimus Severus, 193-211 n. Chr.

Er war ein grausamer Feldherr, der sowohl seine Widersacher als auch die Christen verfolgte. Er war zwar ein Tyrann, aber ein guter Verwalter. (Er führte ein einheitliches Reichsrecht ein.)

Caracalla, 211-217 n. Chr.

Carcalla war verschwenderisch, gewalttätig und blutrünstig. Er verteilte den gesamten Staatsschatz unter den Soldaten. Um viele Steuern einziehen zu können, gewährte er fast allen männlichen Einwohnern des Reiches das römische Bürgerrecht. Zum schutz vor den Allemannen ließ er den Palisadenzaun des liemes durch eine dicke, hohe Steinmauer ersetzen.
Bei einem Feldzug gegen die Parther wurde Er auf Anstiften seines Gardepräfekten Macrinus ermordet.

Macrinus, 217-218 n. Chr.

Er wurde von der Armee der Julia Maesa und ihrer Tochter Julia Soaemia besiegt und nahm sich das Leben.

Elagabal, 218-222 n. Chr.

Er war ein Lüstling, der die Regierung seiner Mutter und seiner Großmutter überließ. Er wurde am 1.1.222 enthauptet. Seine Nachfolge übernahm sein Vetter.

Alexander Severus, 222-235 n. Chr.

Er war ein maßvoller, Kunst bewundernder, bescheidener Kaiser. Er versuchte, den alten Ruf des Senates und des Adels wiederherzustellen. Unter ihm nahm das Reich einen wirtschaftlichen und sozialen Aufschwung. Da sich der Kaiser den Frieden mit den ins Reich einfallenden Alemannen erkaufen wollte, wurde er von seinen meuternden Legionen ermordet.

Nach dem Tod des Alexander Severus begann eine dreißigjährige Periode der Anarchie.

Die Kaiser:

Aurelian, 270-275 n. Chr.

Er befestigte Rom mit Mauern, Türmen und Kastellen. Er stellte die während der Anarchie zusammengebrochene Einheit des Reiches wieder her. Er führte eine einheitliche Reichsmünzprägung ein und eine Heeresreform durch. Nach seiner Ermordung brach der Bürgerkrieg wieder ein. Diesen gewann Diocletian.

Diocletian, 284-305

Er ließ das Reich in vier Verwaltungszentren unterteilen (Tetrarchie): Diocletian verwaltete den Orient, Galerius verwaltete Griechenland und Illyrien, Maximian regierte über Italien, Afrika und Spanien, Constantius verwaltete Gallien und Britannien.
Das Reich wurde in noch mehr Provinzen unterteilt, das Militär wurde auf 500000 Mann reduziert. Es wurde eine Währungsreform durchgeführt.
Das Christentum wurde unterdrückt und ausgerottet.
305 traten Diocletian und Maximian zurück und ließen Galerius und Constantius regieren.
Darauf folgten in den Jahren 306-312 Machtkämpfe der Augusti und Caesari, die schließlich Constantinus, der Sohn des Constantius, unter dem Zeichen der Christen für sich entschied.

Constantin der Große, 306-337

Constantin schenkte den Christen die Gleichberechtigung im ganzen Reich, einte die christliche Kirche und ordnete sie hierarchisch. Er gründete eine neue Hauptstadt: Constantinopolis.
Er blieb dem babylonischem Sonnengott treu und ließ sich erst auf dem Sterbebett taufen.
Constantin war zwar verschwenderisch, aber auch pflichtbewußt.
Das Volk litt unter der Verschwendungssucht des Kaisers Not, obwohl er versuchte, den Bauern und Sklaven das Leben durch Gesetze zu erleichtern.



Römische Kaiser bis Konstantin

Katharina Wendt
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