Gibt es Antipoden ? Wenn man aber sogar von Antipoden, Gegenfüßlern, fabelt, das heißt Menschen, die auf der entgegengesetzten Seite der Erde, wo die Sonne aufgeht, wenn sie bei uns untergeht, also unsern Füßen gegenüber, Spuren hinterlassen sollen, so ist das schlechterdings unglaublich.
Man behauptet ja auch nicht, hiervon irgendwelche Kenntnis aus der Geschichte zu haben, sondern nimmt es auf Grund eines Vernunftschlusses an. Denn man sagt sich, die Erde sei innerhalb des Himmelsgewölbes aufgehängt und nehme in ihm zugleich den untersten und den mittleren Platz ein, woraus sie dann folgern, dass auch die andere, untere Seite der Erde nicht unbewohnt von Menschen sein könne. Sie bedenken aber nicht, dass selbst wenn man eine runde Kugelgestalt der Erde voraussetzt, vielleicht auch mit Gründen beweist, doch noch nicht daraus folgt, dass die Erde auch auf der anderen Seite von Wassermassen frei ist, und wenn sie es wäre, dass dann dort auch Menschen wohnen müssen.
Denn unter keinen Umständen lügt unsere Schrift, deren Mitteilungen über die Vergangenheit durch Erfüllung ihrer Voraussagen beglaubigt werden, und es wäre doch zu unsinnig, wollte man behaupten, dass irgendwelche Menschen den unermesslichen Ozean hätten überqueren und von dieser auf jene Seite hinübersegeln können, so dass auch dort ein von jenem ersten Menschen abstammendes Geschlecht abstammen würde.
So wollen wir denn bei den erwähnten damaligen Menschenvölkern, die, wie wir erfahren, sich in zweiundsiebzig Stämme und ebensoviel Sprachen teilten, untersuchen, ob wir hier jenen auf Erden pilgernden Gottesstaat finden können, den wir bis zur Sündflut und Arche begleiteten, und der in den Söhnen Noahs dank des ihnen zugesprochenen Segens fortbestand, besonders in Sem, dem Ältesten, während Japhets Segen darin bestand, dass er in seines Bruders Häusern wohnte.